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Credit Manager 2017 neue Regeln ?

Wie schon in unseren früheren Newslettern erwähnt ist der Lieferanten Credit in Frankreich ein wichtiges Thema.

Aus diesem Grund ist es empfehlenswert entweder intern oder als Dienstleister ein Credit Manager zu beschäftigen. Bis zum heutigen Tage war seine Arbeitsweise von langjährigen Prozeduren geprägt.

Er holte Bonität Informationen ein, überwachte die Zahlungsart des Schuldners, prüfte die administrative Abwicklung (Geschäftsbedingungen, Auftrag, Liefernachweis, Rechnung usw.) überwachte die Einhaltung des Kreditlimits und startete bei Bedarf Inkasso Maßnahmen. Der Credit Manager ist öfters mit dem Vertrieb in Konflikt welcher seine Umsatz Ziele erreichen will und nicht immer die Zahlungsprobleamtik berücksichtigt.

Im Jahr 2017 stellt man in allen Bereichen in Frankreich eine rasante Entwicklung fest:

– Politisches Tsunami mit dem Verschwinden der traditionellen rechts links Opposition

– Reduzierung der Transparenz der Unternehmen die Ihre Bilanzen nicht mehr veröffentlichen müssen

– Neue Regeln die die Darlehens Möglichkeiten zwischen Lieferanten und Kunde vereinfachen

– Im Zusammenhang mit Internet werden neue Vertriebs Kanäle wie Pilze schlagartig Groß

– Totale Änderungen der Kaufs Gewohnheiten der Konsumenten .

Der Credit Manager 2017 kann sich kein Krieg mit dem Vertrieb leisten, Sie müssen beide sehr eng kooperieren.

Die Zusammenarbeit mit dem Kunde ist immer mehr auf Partnerschaft zu richten nur so kann mittelfristig der Fachhandel überleben. Vertrieb und Credit Manager müssen gemeinsam Kunden mit potential aussuchen. Wenn dies Kunden Schwierigkeiten haben dann muss der Lieferant helfen (zum Beispiel mit Gewährung eines Kredits) anstatt repressive Maßnahmen einzusetzen. Der Lieferant der in der Regel mehr Mitteln einsetzen kann muss mit Rat und Tat seine Kunden unterstützen und begleiten. Diese Regeln gelten selbstverständlich nicht für „ one shot „ Kunden.

Das neue Verfahren zwecks Zahlung der kleinen Rechnungen.

Seit dem 01 Juni 2016 gibt es in Frankreich ein neues Verfahren was die Zahlung der Rechnungen geringer als 4.000 € betrifft. Die Gerichtsvollzieher können ein Vollstreckung Titel ausstellen ohne dass ein Gerichtsverfahren eröffnet wird.

In der Theorie ist dieses Verfahren viel versprechend da für kleinere Beträge es so gut wie unmöglich ist diese Gerichtlich zu kassieren.

Wie sieht die Praxis aus?

Die Statistiken sind enttäuschend. Die Zahl der in dieser Form erhaltenen Titel ist geringer als 1 % der gesamt Zahl der im Zahlungsbereich ausgestellten Vollstreckung titeln.

Scheinbar sind die Gründe des Misserfolges die folgende:

– Der Konkurrenz Kampf zwischen den Gerichtsvollziehern da derjenige der den Titel ausstellt seine Vollstreckung nicht erledigen darf

– Die Anwesenheit des Schuldners während des Verfahrens

– Die Kosten die bei Misserfolg dem Gläubiger berechnet werden

An Hand dieser Elemente bleibt der traditionelle Mahnbescheid der beste Weg um kleine Forderungen zu kassieren.

Bedingt durch die immer noch große Zahl der Konkurs Verfahren die ihren Ursprung in den Zahlungsverzögerungen der Schuldner Ihr Ursprung finden sind einige Projekte in der Vorbereitung.

Es wird zum Beispiel erwähnt das in der Zukunft der Schuldner der durch seine Zahlungsverzögerung der Konkurs seines Lieferanten verursacht hat die finanzielle Deckung der Passiva zu übernehmen hat.

Die Wirtschaft Situation in Frankreich

In Frankreich gibt es 4 Wirtschaftsbereiche wo die Lage aktuell extrem schwierig ist.

– Der Mode Fachhandel mit einer Steigerung von 17 % der Konkurs Verfahren
– Die Transport Unternehmen( + 8 %)
– Die Hotels
– Die Lebensmittel Geschäfte ( Bäckereien, Metzgereien)

Geographisch gesehen werden die meisten Probleme in Paris und seiner Umgebung festgestellt.

Einer der Hauptgründe von dieser Entwicklung ist der rasante Zuwachs des Internet Geschäftes( Vente privée, Rbn’B, Uber usw.)

Internationales Inkasso: macht es Sinn ein lokaler Partner im Bestimmungsland der Ware mit der Akte zu beauftragen?

Egal wo der Schuldner sein Sitz hat ( in der EU außerhalb der EU ) ist es nicht einfach eine Forderung im Ausland einzutreiben.

Zuerst kommt die Barriere der Sprache. In den Finanzabteilungen ist es schwierig die Problematik der ausländische Sprache zu bewältigen, und dies sowohl beim Kunde als beim Lieferant. Wenn ein Kommunikation Weg gefunden wird ist manchmal die Problematik dermaßen kompliziert das die Hindernisse nicht zu überwältigen sind.

Es ist menschlich das bedingt durch diese Schwierigkeiten diese Akten nicht mit Priorität bearbeitet werden.

Die größte Schwierigkeit bei einer unbezahlten Rechnung im Ausland sind die Rechtswege und die Vollstreckung der Urteile.

Auch in der EU gibt es fast überall lokale Besonderheiten die unmöglich von Ihrem Haus Jurist oder Anwalt beherrscht werden können. Andere Länder, andere Sitten ist ein bekannter Spruch der im Zahlungsbereich absolut zutrifft.

Nur ein lokaler Spezialist hat das notwendige Know-how um Ihnen die meisten Chancen zu geben Ihre unbezahlte Forderung zu kassieren.

Einige Beispiele :

– Es gibt keine Gerichtsvollzieher in Spanien wie kann ich dort ein Urteil vollstrecken?
– Bedingt durch die hohen Gerichtskosten in der Schweiz ab welchen Betrag lohnt sich ein Gerichtsverfahren?
– Warum werden die Gerichtssitzungen in Frankreich in letzter Minute für mehrere Monate verschoben?
– Wie prüfe ich die komplizierte Verjährung Problematik in Italien?
– Wie beauftrage ich die zuständige Polizei in Norwegen mit der Vollstreckung?
– Warum dauern in Spanien und in Griechenland Berufungsverfahren 2,3 oder noch mehr Jahren?

Die Liste ist sehr lang und ändert sich pausenlos durch neue Gesetze und die Antwort ist eindeutig: nur ein lokaler Fachmann gibt Ihnen die größten Chancen Ihre Forderung im Ausland zu kassieren.

Scheck Zahlungen in Frankreich

Die Scheck Zahlung bleibt eine französische Besonderheit sowohl für kleinere Unternehmen als für Privatleute.

Die Franzosen alleine stellen 70 % der in der Europäischen Union ausgestellten Schecks aus.

Im Durschnitt stellt ein Franzose 37 Schecks pro Jahr aus.

Der Hauptgrund ist das der Scheck ein einfaches und günstiges Zahlungsmittel ist
* – Die Formulare werden von den Banken gratis zur Verfügung gestellt
* – Die Ausstellung ist Kostenlos
* – Die Einreichung ist mit keiner Art von Bank Kosten oder Spesen gebunden solange der Scheck auf einem französischen Bankkonto eingereicht wird.

Ist der Scheck ungedeckt muss die Bank der Zwischenfall normalerweise innerhalb 2 Tage der französische nationalen Bank „ Banque de France“ melden was die Kreditwürdigkeit des Schuldners massiv beeinträchtigt.

Alle Banken und Geld Institute haben ein Zugriff auf die bei der Banque de France geführte Liste der Schuldner die ungedeckte Schecks ausstellen und die Prüfung erfolgt bei jeder Konto Eröffnung oder bei jedem Kredit Antrag.

Diese Meldung bei der Banque de France erfolgt nicht wen der Schuldner das unbezahlte Scheck Formular seiner Bank zurückschickt. Wenn ein Scheck platzt rufen manche Schuldner bei dem Gläubiger an und bitten um Rücksendung des unbezahlten Schecks mit dem Versprechen das nach Erhalt sofort eine Überweisung erfolgen wird. Das ist völlig verkehrt zuerst muss die Überweisung erflogen dann kann der Scheck zurückgeschickt werden.

Wenn ein Scheck geplatzt ist, ist es sogar ratsam Ihn ein zweites Mal einzureichen weil ein Scheck der zwei Mal ungedeckt bleibt wie ein Vollstreckungstitel ist, ein Gerichtsvollzieher kann dann automatisch beim Schuldner pfänden ohne Gerichts Titel oder Urteil.

Inkasso vs Privatleute in Frankreich

In Frankreich können die Inkasso unternehmen den Privat Leuten keine Inkasso Kosten in Rechnung stellen.

Dies wurde zuerst vom obersten Gericht in Frankreich (die Cour de Cassation) am 20 Mai 2010 bestätigt es ging in diesem Verfahren um 9.80 € Kosten!

Seit 2014 hat das Gesetz Hamon ausdrücklich diesen Verbot bestätigt, sollte ein Inkasso Unternehmen trotzdem Kosten verlangen sind folgende Strafen vorgesehen
– 2 Jahre Gefängnis
– Eine Geldstrafe von 300.000 €.

Inkasso von überfälligen Rechnungen bei Privatleuten ist in Frankreich extrem schwierig.

Wenn der Kunde umgezogen ist wird es kompliziert ihn zu finden, die Suche ist in jedem fall mit Kosten gebunden und die mehr oder weniger verlässliche Information zwecks Suche ist das Geburtsdatum.

Bei Zahlungsverzug oder Zahlungszwischenfall Im „ Business to Consumer „ Bereich ist es noch wichtiger extrem schnell zu handeln als im „ Business to Business“ Bereich.

Mit Privatleuten in Frankreich sollte man den Lieferanten Kredit vermeiden sowie die Scheck Zahlung und Zahlungen per Kredit karte bevorzugen.

Kann ich einem Kunden nach einem Inkasso verfahren trauen?

Ein Zahlungsverzug ist erfolgt, Rechnungen blieben unbezahlt. Nach Einschaltung eines Inkasso Büros wurde die komplette Forderung inklusive Zinsen und Nebenkosten kassiert.

Stellt sich jetzt die Frage kann ich diesem Kunde weiterhin vertrauen, soll ich weiterhin Ihm meine Ware liefern?

Fakt ist das ein hoher Prozentsatz der Firmen die Ihre Rechnungen erst nach Einschaltung eines Inkasso Unternehmen bezahlt haben innerhalb 12 Monate nach diesem Inkasso Verfahren Konkurs anmelden.

Der Prozentsatz liegt zwischen 20 und 30 %.

Statistisch gesehen ist das Ausfall Risiko bei einem ehemaligen Inkasso Kunde 20-mal höher als bei einem normalen Kunde.

Die Schlussfolgerung ist
* – die Lieferung ablehnen bei Kunden die zum Inkasso fall wurden und die die säumigen Beträgen inklusive Kosten bezahlt haben kann nicht falsch sein, es muss aber nicht unbedingt so sein.
* – Eine Lösung ist die Anzahlung von mindestens 30 % der Rechnung für die erste Lieferung „ danach“ um zu prüfen ob der Inkasso Vorfall ein Warnzeichen für größere Schwierigkeiten war oder nicht.
* – Vorkasse Systeme sind ungeeignet wenn sie sich in einem Konkurrenz Markt bewegen.
* – Vorsicht ist aber in jedem Fall angepasst und es sollten frische Bonität Informationen vor Auslieferung gesammelt werden
* – Und dieser Kunde sollte in einer separate Mahn Abwicklung eingestuft und überwacht werden.

Bei Kunden die kleine Beträge unbezahlt ließen, die nur teilweise Ihre unbezahlte Forderung beglichen haben oder die sehr lange Stundungspläne benötigten ist nur ein Rat angebracht: nicht mehr liefern.

Schutz gegen Forderungsausfälle in Frankreich

Der Lieferanten Kredit ist in Frankreich seit vielen Jahren die Norm, besonders im Konsum Güter Bereich. Hochrechnungen kommen auf einen gesamt Betrag für Frankreich von mehr als 600 Milliarden Euros.

Der Betrag der Forderungen die niemals bezahlt werden und die sich in „ Luft“ auflöst ist gleich mehrere Milliarden Euros pro Jahr.

Um sich gegen dieses Risiko von Forderungsausfälle zu schützen sind Forderung Management Methoden angepasst

– Vor und bei der Lieferung sind 3 Maßnahmen die Grundsteine der pünktliche Zahlung

o Ein unterschriebener Auftrag mit Firmen Stempel

o Eine Bonitätsauskunft

o Ein unterschriebener Lieferschein mit Firmen Stempel

– Am Tage der Fälligkeit wenn die Forderung immer noch nicht bezahlt ist muss telefonisch mit dem Schuldner Kontakt aufgenommen werden.

– Nach der Fälligkeit wenn ein Zahlungsverzug von mehr als 30 tagen festgestellt wird ist es empfehlenswert ein Inkassobüro in Frankreich einzuschalten; desto schlechter die Bonität Auskunft desto geringer sollte die Frist sein zwecks Einschaltung eines Inkasso Verfahren.
Wenn Sie professionell durchgeführt werden sind gerichtliche Mahnverfahren in Frankreich schnell und effizient. Die Ausnahme sind die Firmen die während des Gerichts verfahren Konkurs anmelden. Dies ist aber meistens nicht der Fall wenn das Unternehmen die Bonitätsprüfung nach dem erhaltenen Auftrag korrekt analysiert hat und einfach die Kunden die extrem schlecht notiert sind nicht liefert. Dies verursacht Auseinandersetzungen mit dem Vertrieb aber desto trotz kann sich niemanden langfristig größere Zahlung Ausfälle leisten.

Inkasso von geschäftlichen Forderungen in Frankreich

Mit ein paar Ausnahmen (Transport zum Beispiel) ist die Verjährungsfrist der geschäftlichen Forderungen gleich 5 Jahre.

Die Gerichts Verfahren sind einfach, relativ günstig und effizient.

Wenn der Schuldner nicht Insolvent ist wird in fast allen Fällen die Forderung plus Schadenersatz kassiert.

Die einzigen Hindernisse für ausländische Lieferanten sind die Unterlagen die die Schuld beweisen sollen.

– Der Auftragsformular

– Der Lieferschein

– Die Geschäftsbedingungen

– Die Verträge wenn Sie existieren

Um ein Verfahren in Frankreich zu gewinnen sollten diese Dokumente auf Französisch sein, unterschrieben und mit dem Stempel des Schuldners verzehrt.

Ausländische Lieferanten unterschätzen die Wichtigkeit von diesem Formalismus.

Es ist aber die einfachste und günstigste Methode um Zahlung Ausfälle in Frankreich zu vermeiden.

Inkasso von geschäftlichen Forderungen in Italien

Normalerweise ist die Verjährung in Italien für gewerbliche Forderungen gleich 10 Jahren.
Es gibt ein paar Ausnahmen:

-Zum Beispiel bei Mietverträgen, bei Kompensation für Schadenersatz, oder bei laufenden Zahlungen ist die Verjährung gleich 5 Jahren

-Im Transport und Versicherung Bereich ist die Verjährungsfrist gleich ein Jahr.

Das italienische System sieht auch vor das nach einer bestimmten Frist die Forderung als bezahlt geltet und wenn der Schuldner offiziell schwört das er die Forderung bezahlt hat keine Aktion mehr möglich ist.

Ein Hotel Besitzer hat 6 Monate um seine Forderung gelten zu lassen, ein Ladenbesitzer ein Jahr gegenüber eine Privat Person, ein Anwalt oder ein Arzt 3 Jahre.

Es ist unmöglich in einer privaten Vereinbarung die Verjährungsfrist zu verlängern.
Die Zusendung eines Mahnschreibens per Einschreiben mit Rückschein stoppt die Verjährung und auch das unterschreiben eines Schuldscheins durch den Schuldner.

Wenn nach dem Mahnschreiben keine Zahlung erfolgt ist, kann ein Gerichtsverfahren eingeleitet werden aber unter der Bedingung das Schriftliche Beweise vorhanden sind(Auftrag, Lieferschein, Rechnungen, Buchhaltung Auszug usw.)

Zwei verschiedene Gerichte sind zuständig

– Bis 5.000 €

– Über 5.000 €

Der Richter hat 30 Tage um sein Mahnbescheid auszustellen welcher innerhalb 60 tage dem Schuldner zugestellt werden muss.

Dieser hat dann 40 Tage um zu zahlen und wenn dies nicht erfolgt und keine Einwände erhoben werden gilt der Mahnbescheid als Vollstreckungstitel.

Für unbezahlte Forderungen von mehr als 30.000 € ist ein Antrag auf Konkurs Eröffnung denkbar wenn die Vollstreckung Maßnahmen nicht erfolgreich waren.

In Frankreich gibt es im Bereich der Zahlungen Neuigkeiten

Bonitätsprüfungen: die Veröffentlichung der Bilanzen war Pflicht für die Unternehmen. Es ist jetzt möglich für Unternehmen mit weniger als 8 Mio. € Umsatz und weniger als 51 Angestellte die Bilanzen nicht mehr zu veröffentlichen. Es ist in unseren Augen eine negative Entwicklung die die schlechte Zahler unterstützt.

Scheck Zahlungen: die Gültigkeit eines Schecks wurde soeben von 12 auf 6 Monate reduziert. Hier ist zu erwähnen dass ein Franzose noch 37 Schecks pro Jahr ausstellt letztendlich hundert Mal mehr als ein deutscher.

Urteilsspruch im Zahlung Bereich: für kleine Forderungen ist der Weg zum Gericht nicht mehr notwendig. Es gibt die Möglichkeit direkt vom Gerichtsvollzieher ein Urteil zu erhalten. Die praktischen Abwicklungen sind aber noch nicht alle definiert. Dies Entwicklung wird auch in anderen europäischen Länder festgestellt wie zum Beispiel in Kroatien wo die Notare dieselbe Möglichkeit haben.